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F&A – Formulierer Rainer Kröpke über AHE


Rainer Kröpke, Geschäftsführer und Gründer der Cosmacon GmbH und Formulierer erster Stunde der PREMIUM ORGANIC GmbH stand uns Frage und Antwort. Im folgenden Q&A erklärt er im ersten Teil seinen Zugang zu Kosmetik und im zweiten wie man beim Entwickeln von innovativen Produkten das Beste aus ALPIN HEILMOOR EXTRACT™ (AHE) rausholt.

 

Teil 1: Rainer Kröpke über die Cosmacon GmbH und die Philosophie des Formulierens:


Herr Kröpke, wie wurden Sie zum Formulierer/Berater?

Ich habe die Cosmacon GmbH 2013 gegründet und wir bieten unterschiedliche Services für die kosmetische Industrie an. Der Schwerpunkt liegt in der Beratung und Entwicklung von Kosmetika aller Art, inklusive der Entwicklung hochwertiger Naturkosmetik. Darüber hinaus arbeitet Cosmacon GmbH auch für Rohstoffhersteller und Distributoren, um deren Rohstoffportfolio mit neuen Eigenschaften zu versehen.

Seit meiner Ausbildung bei der Beiersdorf AG in Hamburg fasziniert mich die Kosmetik und der Wunsch der Menschen nach einer vitalen und gepflegten Haut.

Wie würden Sie Ihre Philosophie sowie ihre Produkte im Bereich Schönheit und Hautpflege beschreiben?

Wir versuchen Kosmetika zu entwickeln, die auf wissenschaftlich belegten Wirkstoffen basieren und innovative Basisrohstoffe enthalten. Diese Kombination, idealerweise mit hautähnlichen oder -identischen Rohstoffen mündet in ein tolles kosmetisches Produkt.


Was ist Ihr Spezialgebiet?

Ich persönlich entwickle gerne Gesichtspflegeprodukte und liebe es neue Texturen auszutesten. Bei der Cosmacon GmbH haben wir jedoch mittlerweile Experten für alle Arten von Kosmetika an Bord.


Was sind Ihre größten Ziele als Formulierer?

Wirksame Texturen, die sich auch noch gut anfühlen und Spaß machen bei der Anwendung.


Wie viele Personen arbeiten in Ihrem Unternehmen?

Die Cosmacon GmbH beschäftigt 6 Entwickler und 6 Werkstudenten.


Mit welchen Inhaltsstoffen arbeiten Sie am liebsten, und warum?

Das lässt sich kaum sagen, denn wir arbeiten meistens nach Kundenbriefings, die viele Vorgaben enthalten. Wir versuchen jedoch oft hautähnliche Wirkstoffe einzusetzen, für die auch Wirksamkeitstest vorliegen.


Wie sieht Ihr Prozess bei der Entwicklung eines neuen Produkts aus?

Am Anfang steht ein grobes Kundenbriefing, welches wir dann nach interner Ideendiskussion ergänzen. Innerhalb von 3-6 Monaten wird dann das Produkt mit dem Kunden gemeinsam entwickelt und nach der gültigen Kosmetikverordnung finalisiert.

Meist kann nach dieser Zeit auch gleich produziert werden.


Wo finden Sie Inspiration?

Wir haben engen Kontakt mit unseren Rohstofflieferanten, besuchen mind. 3-4 Messen und Workshops pro Jahr. Auch neue Produkte der Premiummarken sind eine wichtige Inspirationsquelle.


Was war das bisher Überraschendste daran, Ihr Unternehmen zu führen?

Das Ãœberraschendste ist die Nachfrage internationaler Unternehmen nach unseren Dienstleistungen. Ich bin immer wieder erfreut, dass wir mittlerweile vielen Kunde auf allen Kontinenten dieser Welt haben.


Was war Ihre größte Herausforderung?

Das ist immer wieder die Markteinführung innerhalb von 3 Monaten (!), wenn Kunden bei uns die „Fast-Track-Fee“ buchen. Hier bieten wir Influenzern und Online-Händler einen sehr schnellen Service an.


Was sind die häufigsten Fehler, die sie bei der Hautpflege beobachten?

Hautpflege sollte in einer täglichen Pflegeroutine aus Reinigen, Pflegen und UV-Schutz münden. Die Fehler liegen oft in der Verwendung von niedrigen Sonnenschutzprodukten, denn UV-Schutz ist Hautschutz. Die UV-Filter sind leider oft eher klebrige, aufliegende Wirkstoffe, daher ist die Verwendung nicht so beliebt.


Welche Trends sehen Sie auf dem Kosmetikmarkt für die nächsten 10 Jahre?

Es herrscht der Megatrend Individualisierung und hier wird es mehr und mehr personalisierbare Kosmetik geben. Inspiriert wird dies zusätzlich durch die Verwendung von smarter Technologie und Tracking des eigenen Hautzustands und der individuellen Hautbedürfnisse.


 

Teil 2: Rainer Kröpke über das Formulieren mit ALPIN HEILMOOR EXTRACT™:


Wie sind Sie zum ersten Mal mit AHE in Kontakt gekommen?

Herr Fellner rief im Februar 2018 das erste Mal bei uns an und erkundigte sich nach den Möglichkeiten der Evaluierung eines natürlichen Moorproduktes.


Was war Ihre erste Reaktion, als Sie zum ersten Mal mit AHE in Berührung kamen?

Ich fand es hochinteressant, dass sich jemand an diesem sehr alten, gutbekannten Wirkstoff versuchen wollte. Darüber hinaus sollten auch viele Wirksamkeitstests gemacht werden, denn in der bisherigen Literatur war wenig bekannt, wie Moorextrakt auf die Haut wirkt.


Was sind die Eigenschaften und Besonderheiten von AHE (bezüglich der Formulierung)?

AHE ist leicht zu verarbeiten und färbt, je nach Einsatzkonzentration, das Produkt von hellgrau bis dunkelgrau. Auf der Haut ist davon natürlich nichts zu sehen.


Welche Produkte haben Sie bereits mit AHE formuliert?

Wir haben fast alle Arten von Kosmetika mit AHE formuliert z.B. Shampoo, BB-Cream, Gesichtspflegeprodukte und sogar Zahncremes. AHE ist praktisch universell einzusetzen und die ersten Trockenshampoos, Masken und Enzympeelings sind bereits auf dem Markt.


Arbeiten Sie zurzeit an weiteren Formulierungen mit oder Anwendungen von AHE?

Ja, aktuelle haben wir ein Spezialreinigungsprodukt für Männer in der Entwicklung, welches AHE als Wirkstoff enthalten wird.


Wie formulieren Sie Produkte mit AHE? Wie unterscheidet es sich von anderen Wirkstoffen?

AHE wird als Extraphase meist am Schluss vor der Endhomogenisierung zugesetzt und damit unproblematisch verarbeitet. Es muss keine besondere, separate Vordispergierung berücksichtig werden, das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Wirkstoffen.


Was sind die Herausforderungen bei der Formulierung von Produkten mit AHE?

Es gibt keine – AHE ist wirklich sehr leicht zu verarbeiten.


Wie unterscheidet sich AHE von herkömmlichen dunklen Inhaltsstoffen?

AHE lässt sich leicht verarbeiten und das ist ein großer Vorteil. Eisenoxide oder Aktivkohle erfordern meist eine Vordispergierung, weil die Stäube die Atemwege reizen.

AHE ist hier völlig unauffällig.


Worauf ist bei der Formulierung mit AHE zu achten? Gibt es einen Unterschied zwischen Rinse-off- und Leave-on-Produkten?

Nein. Nur bei dünnflüssigen Produkten sollte ein „Vor jedem Gebrauch schütteln“-Hinweise abgedruckt werden, damit AHE immer gleichmäßig vorliegt.


Welche Arten von Inhaltsstoffen (Öle, Extrakte usw.) sind gut im Zusammenspiel mit AHE?

Es lassen sich alle Rohstoffe mit AHE kombinieren und der Entwickler muss nichts Besonderes beachten.


Worin besteht der Unterschied zwischen der Formulierung mit AHE und der Formulierung mit Aktivkohle?

Aktivkohle bietet immer eine tiefschwarze Farbe – AHE ist eher dunkelgrau, wie Bamboo Charcoal. AHE lässt sich jedoch einfacher verarbeiten und bedarf keiner besonderen Vordispergierung. Aktivkohle ist eher reinigungsintensiv und neigt aufgrund seiner sehr großen aktiven Oberfläche zu Instabilitäten.


Worin besteht der Unterschied zwischen der Formulierung mit AHE und Tonerde?

Es gibt keinen – beides lässt sich ohne Probleme verarbeiten und kombinieren.


Was ist Ihr genereller Ansatz in Bezug auf Konservierungsstoffe?

Hier arbeiten wir idealerweise mit Konservierungsmittelhelfersystemen, die nicht als Konservierungsstoffe analog der gültigen Kosmetikverordnung gelistet sind.

Wir versuchen immer ohne Sorbate, Parabene und Benzoate zu konservieren, ebenso verzichten wir auf alle halogenhaltigen Rohstoffe.


Wie gehen Sie mit Konservierungsmittel bei der Formulierungen mit AHE um?

Produkte mit AHE lassen sich leicht konservieren und die geforderte mikrobiologische Absterbekinetik nach DIN 11930 ist leicht zu erreichen.


 

Lieber Herr Kröpke, vielen lieben Dank für die ausführliche und informative Beantwortung der Fragen. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit und dass AHE bei Ihnen und Ihrem Team in so fachkundigen und guten Händen ist.



Rainer Kröpke, managing director and founder of Cosmacon GmbH


 

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